Gastkolumne: #Stéphane_Etrillard- #Wöchentliche_Chronik- #Chronik_3

Lampenfieber ade! Wie Sie Lampenfieber vor Reden und Präsentationen in den Griff bekommen

Zwar heißt es immer wieder: Lampenfieber ist völlig normal und nahezu jeder Mensch ist vor öffentlichen Auftritten davon betroffen. Doch das allein nützt demjenigen wenig, der vor und bei seinem Auftritt die größten Ängste durchsteht und in Sorge ist, das Ganze völlig zu vermasseln. Lesen Sie deshalb, wie Sie Ihr Lampenfieber in den Griff bekommen.

Viele Menschen kennen das Gefühl, dass alle anderen sicher und souverän ihre Auftritte bestreiten und nur sie selbst vom Lampenfieber heimgesucht werden. Doch hierbei handelt es sich um einen höchst subjektiven Eindruck. Fakt ist: Fast jeder Mensch hat vor wichtigen Auftritten Lampenfieber, nur die Zuschauer und Zuhörer merken meist gar nichts davon. Und das ist auch schon die erste gute Nachricht: Selbst wenn Sie völlig aufgelöst und überaus nervös sind, stehen die Chancen sehr gut, dass Ihr Publikum davon überhaupt nichts mitbekommt. Machen Sie sich daher eines vor jedem Auftritt bewusst: Nach außen sichtbar erscheint Ihre persönliche innere Verfassung weitaus weniger dramatisch, als Sie es in dem Moment selbst empfinden. Publikum und Akteur nehmen Lampenfieber ganz unterschiedlich wahr

Herzklopfen, Schwitzen, Verkrampfungen, weiche Knie, zittrige Hände, Schwierigkeiten, Luft zu bekommen, Verdauungsstörungen, allgemeine Unruhe etc. bis hin zu echten Panikattacken – all das ist für den Betroffenen natürlich ein ernsthaftes Problem. Doch das Publikum merkt davon in der Regel wenig. Das ist beruhigend. Denn hinter dem Lampenfieber steht vor allem die Angst, sich zu blamieren. Nur ist genau das schwer möglich, wenn Sie gut vorbereitet sind – schließlich sind die inneren Unruhezustände nach außen in den meisten Fällen gar nicht sichtbar.

Menschen mit Lampenfieber wirken auf ihr Publikum nicht schwach oder unsouverän. Es ist sogar in der Regel der Fall, dass sie besonders engagiert erscheinen und die Zuhörer den Eindruck bekommen, der Redner oder Präsentator gehe mit großem Interesse für die Belange des Publikums an seinen Vortrag heran. – Das ist also ein überaus positiver Effekt von Lampenfieber. Nicht zu vergessen, dass starkes Lampenfieber oft bereits während der ersten Minuten des Auftritts verfliegt und meist nur die Anfangsphase davon wirklich betroffen ist.

Das beste Gegenmittel: Die eigenen Fähigkeiten kennen

Sie können jedoch auch aktiv dazu beitragen, das Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Wenn Sie mit realistischem Blick auf Ihre eigenen Fähigkeiten an Ihren Auftritt herangehen, kann es keine bösen Überraschungen geben. So beugen Sie Selbstzweifeln und Versagensängsten vor, die Lampenfieber hervorrufen. Ein realistisches Bewusstsein von den eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, ist eines der wirkungsvollsten Mittel gegen Lampenfieber.

Gelingt es Ihnen dann auch noch, mit einer positiven Einstellung in die Präsentation oder Rede zu gehen und nicht schon im Vorfeld den Teufel an die Wand zu malen, stellen Sie damit die Weichen in die richtige Richtung. Darüber hinaus gibt es einige sehr wirkungsvolle Tipps, die dabei helfen, das Lampenfieber zu reduzieren:-

• Niemand muss einen perfekten Auftritt hinlegen. Kleine Pannen wirken oft sogar sympathisch.
• Es klingt simpel, doch es hilft: Versuchen Sie, sich auf die Präsentation und auf Ihre Zuhörer zu freuen. Das wird sich in Ihrem Auftreten widerspiegeln und Ihre Ängste minimieren.
• Steigern Sie sich vor dem Auftritt keinesfalls in Schreckenszenarien hinein! Solche negativen Gedanken schleichen sich oft langsam und beinahe unbemerkt ein, um dann nach und nach zuzunehmen. Ziehen Sie deshalb frühzeitig die Gedankenbremse.
• Vermeiden Sie Stress direkt vor Ihrer Präsentation. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Vorbereitung vor Ort und planen Sie auch etwas Zeit ein, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
• Mit Bewegung lässt sich sehr gut Stress abbauen. Ein kurzer Spaziergang kann Ihnen beispielsweise helfen, ruhiger zu werden und Stresssymptome zu reduzieren.
• Vergegenwärtigen Sie sich sachlich und realistisch, was im schlimmsten Fall eigentlich passieren kann. – Und wäre dieser schlimmste Fall wirklich so schlimm? 

Und was ist nun, wenn Sie wirklich einmal den Faden verlieren? – Zu einer guten Vorbereitung gehört ein Manuskript mit den wichtigsten Stichworten. Auch wenn Sie es während der Präsentation oder der Rede vielleicht gar nicht benötigen – halten Sie das Manuskript immer bereit. Falls Sie wirklich hängenbleiben, reicht ein kurzer Blick, und Sie wissen wieder, wie es weitergeht. Suchen Sie in Ruhe und ohne weitere Kommentare nach der Stelle, wo Sie den Faden verloren haben. Denken Sie dabei daran, dass Ihre Zuhörer in den meisten Fällen gar nicht merken, dass Sie aus dem Konzept gekommen sind.

Und noch ein Tipp: Wenn Sie sich versprechen, beginnen Sie den Satz ganz einfach von vorn. Es gibt nichts, wofür Sie sich entschuldigen müssten. Fahren Sie ohne weitere Kommentare in Ihrer Rede oder Präsentation fort.

Stéphane Etrillard 
© Sylke Gall Berlin | Köln 
Stéphane Etrillard gilt als europäischer Experte für das Thema persönliche Souveränität. In seinen Seminaren mit den Schwerpunkten Rhetorik, Dialektik, Körpersprache, Diplomatie sowie Selbstvermarktung und Führungskommunikation vermittelt Stéphane Etrillard Kompetenz aus der Praxis für die Praxis und verhilft seinen Kunden zu deutlich mehr Souveränität in allen Lebenslagen. Sein einzigartiges Know-how ist in den letzten 20 Jahren in der Beobachtung und Begleitung von über 25.000 Führungs- und Nachwuchskräften aus unterschiedlichsten Branchen entstanden. Durch zahlreiche Vorträge und Publikationen ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Er ist Autor von über 40 Büchern, Lehrgängen und Audio-Coaching-Programmen. http://www.etrillard.com

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