Gastkolumne: #Stéphane_Etrillard- #Wöchentliche_Chronik- #Chronik_5

Authentische Körpersprache - Die Körpersprache lügt nicht.

Die Körpersprache ist eine wichtige Ergänzung der verbalen Sprache und damit ein unersetzliches Element unserer Kommunikation. Die Körpersprache hilft uns dabei, das grundlegende Ziel jeder Kommunikation zu erreichen: die gegenseitige Verständigung. Außerdem trägt eine angemessene Körpersprache maßgeblich dazu bei, überzeugender und lebendiger aufzutreten. Das gelingt jedoch nur mit einer authentischen Körpersprache. Die Körpersprache ist ein wichtiges und unersetzliches Ausdrucksmittel. Mit nonverbalen Signalen geben wir dem Gesprächspartner oder Zuhörer entscheidende Hinweise darauf, wie wir das, was wir mit Worten sagen, tatsächlich meinen. Wenn Sie Ihre Körpersprache bewusst einsetzen, können Sie Ihre Worte mithilfe der nonverbalen Signale unterstreichen und ergänzen. Sie können Ihren Aussagen feine Nuancen geben, Aspekte hervorheben oder hinzufügen und gezielt Bedeutungen erzeugen. Und Sie können Ihre persönliche Überzeugungskraft enorm verstärken. Dafür kommt es jedoch darauf an, dass Sie Ihre Körpersprache ganz natürlich und nicht gekünstelt oder übertrieben theatralisch einsetzen. Das würde nur unnatürlich und damit unglaubwürdig wirken.

Vor allem eine authentische Körpersprache ist eine wertvolle Hilfe, um Gesprächspartner zu überzeugen. Eine nicht authentische Körpersprache bewirkt jedoch das Gegenteil. Denken Sie beispielsweise an einen eher zurückhaltenden Menschen: Eine Untermalung seiner Worte mit großen Gesten würde vor allem übertrieben wirken und sicher nicht überzeugend. Ein offener Blick und eine aufrechte Körperhaltung würden jedoch schon auf ganz dezente Weise wirkungsvolle Signale setzen – ganz ohne Theatralik.

Wer versucht, hinter antrainierten und erzwungenen Gesten seine echte Persönlichkeit oder sein wahres Anliegen zu verstecken, wird über kurz oder lang scheitern. Eine aufgesetzte Körpersprache oder Widersprüche zwischen nonverbaler und verbaler Aussage stören immer das Gesamtbild der Persönlichkeit und werden Irritationen oder sogar Misstrauen wecken.

Die Körpersprache begleitet Ihre Worte

Auf Ihre Kunden, Mitarbeiter und Kollegen wirken Sie bereits vor Beginn des Gesprächs über Ihre Körpersprache. Und auch während des Gesprächs wird jedes Ihrer Worte parallel von körpersprachlichen Signalen begleitet. Die Körpersprache ist dabei in erster Linie eine untrügerische Gefühlssprache. Das bedeutet: Ihre Worte können Sie sehr genau steuern, und es ist ein Leichtes, auch das Gegenteil von dem zu sagen, was man wirklich meint. Doch mit Ihrem Körper „sprechen“ Sie intuitiv die Wahrheit, die Körpersprache lügt nicht. Und nur, wenn Ihre Worte und Ihre Körpersprache das Gleiche sagen, erhöht sich Ihre Überzeugungskraft, weil Sie parallel auf mehreren Kanälen widerspruchsfrei kommunizieren. Die vier wichtigsten Elemente einer authentischen Körpersprache

Ihre Körpersprache setzt sich aus einem facettenreichen Zusammenspiel mehrerer nonverbaler Signale zusammen. Die wichtigsten davon sind Mimik, Blickkontakt, Gestik und die Haltung. Eine authentische Körpersprache betrifft also die vier Elemente gleichermaßen: Mimik: Sie können sich nicht einfach nach Belieben die jeweils optimale Miene aufsetzen. Deshalb führt der Weg zu einer positiven Mimik und einer ebensolchen Ausstrahlung immer über eine positive innere Einstellung. Wenn Sie bereit sind, sich auf Ihren Gesprächspartner unvoreingenommen einzulassen, sich in seine Situation hineinzuversetzen und ihn als Gesprächspartner ernst zu nehmen, wird dies auch Ihren Gesichtsausdruck positiv beeinflussen.

Blickkontakt: Die Mimik und der Ausdruck unserer Augen bilden fast immer eine Einheit. Doch Blicke sind mehr als ein erweitertes Mienenspiel, denn jede Form der Kontaktaufnahme erfolgt zuerst über die Augen. Die Augen und die ausgesendeten Blicke werden damit zum wohl wichtigsten nonverbalen Ausdrucksmittel überhaupt. Mit den Blickkontakten ist es jedoch nicht ganz einfach: Zu kurzer Blickkontakt oder ein Ausweichen der Blicke wird oft mit Unsicherheit gleichgesetzt. Man sollte Blickkontakte also bewusst suchen und den Blicken anderer standhalten können, den Blickkontakt jedoch auch nicht zu lange halten. Kurze Unterbrechungen und ein erneutes Suchen des Blickkontaktes sind hier ein Mittel, um unbehagliche Momente zu vermeiden. Bleiben Sie nur so lange im Blickkontakt, wie Sie und Ihr Gesprächspartner es als angenehm empfinden. Gestik: Gesten geben Gesprächen ihre Würze, machen sie frischer, lebendiger und erhöhen sowohl die Konzentration als auch die Aufmerksamkeit. Wenn Worte mit ausdrucksstarken (jedoch nicht übertriebenen) Gesten zu einer Einheit verschmelzen, erhöht sich die Nachdrücklichkeit der Aussagen entscheidend. Schon kleine, dezente Gesten sind sehr wirkungsvoll: Ein beiläufiges Kopfnicken wirkt zum Beispiel animierend und signalisiert, abhängig von der Situation, entweder Zustimmung oder dass etwas verstanden wurde. Nutzen Sie generell nur Gesten, die sowohl inhaltlich als auch zu Ihnen selbst passen. Nur so werden Sie Ihre verbalen Aussagen effektiv untermauern.

Haltung: Das Erste, was bei einer Zusammenkunft wahrgenommen wird, ist vor allem Ihre Haltung. Und schon aufgrund der Körperhaltung werden sich Ihre Gesprächspartner ein Bild von Ihnen machen. Die Wirkung, die von der Haltung ausgeht, wird dabei meist verallgemeinernd auf den ganzen Menschen übertragen. Mit dem bewussten Einsatz Ihrer Körperhaltung haben Sie daher die Möglichkeit, sich ins rechte Licht zu rücken und zugleich allen voreiligen negativen Rückschlüssen entgegenzuwirken. Denn natürlich macht es keinen guten Eindruck, wenn bereits die gesamte Körperhaltung Schwäche, Desinteresse oder Lustlosigkeit signalisiert. Wenn Sie dagegen schon auf den ersten Blick einen (im wahrsten Sinne des Wortes) aufrichtigen, standfesten und zuverlässigen Eindruck machen, wird man Ihnen meist auch unter eben diesen Vorzeichen gegenübertreten. Allerdings treffen Sie und Ihre Gesprächspartner nun nicht nur stehend aufeinander. Wenn Sie beispielsweise am Konferenztisch sitzen, steht eine gebeugte, schlaffe Haltung mit hängenden Schultern für Unsicherheit, Hilflosigkeit und Verwundbarkeit. Ein gerader, aufrechter und dem Gesprächspartner zugewandter Körper zeugt dagegen von Kompetenz, Selbstsicherheit und Gesprächsbereitschaft.

Nutzen Sie bei allen wichtigen Gesprächen die Möglichkeit, Ihre Körpersprache gezielt zur Steigerung der Ausdruckskraft einzusetzen – und achten Sie auch auf die körpersprachlichen Signale Ihrer Gesprächspartner.

   Stéphane Etrillard
© Sylke Gall Berlin | Köln 
Stéphane Etrillard

Stéphane Etrillard gilt als europäischer Experte für das Thema persönliche Souveränität. In seinen Seminaren mit den Schwerpunkten Rhetorik, Dialektik, Körpersprache, Diplomatie sowie Selbstvermarktung und Führungskommunikation vermittelt Stéphane Etrillard Kompetenz aus der Praxis für die Praxis und verhilft seinen Kunden zu deutlich mehr Souveränität in allen Lebenslagen. Sein einzigartiges Know-how ist in den letzten 20 Jahren in der Beobachtung und Begleitung von über 25.000 Führungs- und Nachwuchskräften aus unterschiedlichsten Branchen entstanden. Durch zahlreiche Vorträge und Publikationen ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Er ist Autor von über 40 Büchern, Lehrgängen und Audio-Coaching-Programmen.

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